Was ist Kollagen? Wirkung von Kollagen auf Haut und Gelenke – Pulver & Kapseln im Faktencheck


Hinter straffer Haut, beweglichen Gelenken und einem stabilen Bindegewebe steckt meist ein stiller Hauptdarsteller – der Baustoff Kollagen. Dieses am häufigsten vorkommende Protein im menschlichen Körper macht  ungefähr ein Drittel der gesamten Eiweißmasse aus. Vor allem Haut, Sehnen, Bänder und Knochen enthalten es in hoher Menge.

Fehlt Kollagen, verlieren diese Strukturen nach und nach an Festigkeit, und selbst gut belastbares Gewebe gibt schneller nach. Etwa ab Mitte 20 verlangsamt sich die körpereigene Produktion von Kollagen.

Ein bisschen zu viel Sonne, zu viel Zucker auf dem Teller, Stress der nicht abreißt, dazu Rauchen – das alles attackiert Kollagen und treibt seinen natürlichen Abbau voran.

Ob der Körper frisches Kollagen baut, ist nicht nur eine Frage des Alters. Ohne Aminosäuren und Vitamin C läuft wenig, und ein gesunder Lebensstil gibt Rückenwind.

Der Artikel klärt: Was Kollagen ist, wofür es in Haut und Gelenken gebraucht wird, welche Typen es gibt, wie Gelatine hergestellt wird – und wie realistisch Pulver oder Kapseln als Präparat wirken (spoiler: differenziert).

Kollagen im Körper – körpereigenes Stützgerüst für Haut und Gelenke

Ohne Kollagen fehlt Gewebe die Form, die Stabilität – und die Flexibilität sowieso. In Haut, Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpel sitzt es wie ein stiller Statiker und hält Haut und Gelenke funktionstüchtig; das prägt Gesundheit und Aussehen. Chemisch besteht es aus den Aminosäuren Glycin, Prolin, Hydroxyprolin; daraus entstehen Kollagenfasern, die die extrazelluläre Matrix der Hautschichten stützen. Markenzeichen: dreisträngiger Aufbau – drei Stränge, eng ineinander gedreht, dadurch hohe Zugfestigkeit.


Kollagen für die Haut – warum es für schöne und gesunde Haut unverzichtbar ist

Man kann sich Kollagen in der Haut wie ein Zeltgerüst vorstellen, das die Form trägt. Ist das Geflecht aus Kollagenfasern stabil, bleibt die Haut glatt, elastisch. Sinkt die Kollagenproduktion, verliert das Bindegewebe seinen Halt – Falten, nachlassende Konturen und ein feineres Hautbild folgen.
Jung aussehen? Auch eine Frage, ob der Körper Kollagen in ausreichender Menge produziert. Mit zunehmendem Alter baut der Körper weniger auf, während Umwelteinflüsse den Abbau zusätzlich antreiben.


Mehrere Kollagen-Typen teilen sich die Arbeit im Körper – je nach Gewebe mit eigener Rolle:

Kollagen Typ I: der Hauptspieler. Gibt Haut, Knochen und Sehnen Festigkeit und Struktur, hält das Bindegewebe kompakt und die Haut gespannt.

Kollagen Typ II: der Knorpel-Profi. Spannt im Knorpel ein feines, widerstandsfähiges Netz auf – ein natürlicher Stoßdämpfer zwischen Knochen. Wird Typ II knapp, verliert der Knorpel Elastizität; Gelenke laufen dann nicht mehr so glatt.

Kollagen Typ III – Vor allem in unserer Haut und in den Wänden von Blutgefäßen aktiv. Es unterstützt feine Gewebestrukturen und wirkt in Kombination mit Typ I, um der Haut Elastizität und Festigkeit zu verleihen.

Man könnte sagen: Typ I steht für straffe Haut, Typ II für gesunde Gelenke und Typ III für die flexiblen, feineren Strukturen dazwischen. Besonders reich an Kollagen sind Knochen und Gelenke, aber auch die Haut speichert große Mengen – vor allem in der Lederhaut.


Woher werden diese Kollagen-Typen gewonnen?

Für Nahrungsergänzungsmittel werden die meisten Kollagen-Typen aus tierisch gewonnenen Rohstoffen hergestellt. Dabei kommen in der Regel Schlachtabfälle zum Einsatz – also Haut, Knochen, Sehnen und Knorpeln von Rindern, Schweinen oder Fisch.

Typ I wird häufig aus Rinder- oder Fischhaut extrahiert.

Typ II stammt meist aus dem Knorpelgewebe von Hühnern oder Rindern.

Typ III ko-lokalisiert oft mit Typ I, weil beide im identischen Gewebe auftreten. Die gewonnenen Rohstoffe durchlaufen Reinigung und Aufbereitung, gefolgt von enzymatischer oder thermischer Verarbeitung – Ergebnis: hydrolysiertes Kollagen bzw. Gelatine.  In dieser Form kann es als Pulverfrom, Kapseln oder Bestandteil von funktionellen Lebensmitteln eingesetzt werden.




Körpereigene Produktion von Kollagen – so bildet der Körper neues Kollagen

Die Biosynthese von Kollagen läuft nicht nebenbei: Der Körper braucht Aminosäuren (Prolin, Hydroxyprolin, Glycin), dazu Mineralstoffe und Vitamin C, damit daraus stabile Kollagenfasern entstehen. Hauptarbeitsplatz? Fibroblasten in der Haut, plus Zellen in Sehnen und Bändern. Mit dem Alter – und ehrlich gesagt schon bei zu viel UV-Strahlung oder Rauchen – bremst die Kollagenproduktion. Der Abbau zieht davon, die Haut wirkt weniger elastisch.


Was Kollagen bremst (und stärkt): UV-Strahlen, Zucker, Lebensstil

UV-Strahlung
Spielt Kollagen eine wichtige Rolle in der Haut? Ja – und gerade deshalb ist UV-Licht so schädlich. UV-A-Strahlen dringen tief in die Lederhaut ein und zerstören die Kollagenfasern. Dort, wo sich das enthaltene Kollagen befindet, werden die tragenden Strukturen angegriffen.

Zucker und Glykation
Zucker führt zur Glykation: Kollagen besteht aus Eiweiß, und wenn sich Zuckermoleküle daran binden, entstehen steife, funktionsgestörte Fasern. Dieser Prozess ist irreversibel – verzuckertes Kollagen kann der Körper nicht reparieren.

Ungesunder Lebensstil
Rauchen, Schlafmangel und Dauerstress erhöhen den oxidativen Stress im Gewebe. Folge: Der Körper produziert Kollagen langsamer und in schlechterer Qualität.


Was die Werbung oft verschweigt

Viele Menschen glauben, dass Nahrungsergänzungsmittel wie Pulver oder Kapseln gezielt Haut und Gelenke „auffüllen“. Aber: Kollagen hat keine Zieladresse. Es wird im Verdauungstrakt in Peptide und Aminosäuren zerlegt. Diese Baustoffe gelangen ins Blut – ob sie jedoch wieder als Kollagen in der Haut oder im Knorpel eingebaut werden, entscheidet der Körper selbst.

Fast alle tierisch gewonnenen Präparate stammen aus Schlachtabfällen – Haut, Knochen, Sehnen. Das ist nicht automatisch schlecht, aber ein Hinweis auf die Herkunft. Qualität, Reinheit und Verarbeitung sind entscheidend.

Studien belegen: Hydrolysiertes Kollagen kann in hoher Dosierung (5–10 g täglich, mehrere Monate) die Elastizität der Haut leicht verbessern und bei Gelenkbeschwerden unterstützend wirken. Die Effekte sind jedoch häufig moderat – Marketingversprechen übertreiben.


Präparate mit Kollagen – Pulver, Kapsel und Gelatine im Vergleich

Die Einnahme von Kollagen erfolgt meist als Pulver, Kapsel oder in Form von gelatinehaltigen Produkten.

  • Pulver: flexibel einsetzbar, z. B. im Smoothie oder Joghurt
  • Kapsel: praktisch für unterwegs
  • Gelatinehaltige Lebensmittel: entstehen durch das Auskochen von tierischem Bindegewebe und werden vor allem in Süßwaren oder Desserts eingesetzt

Für die Einnahme spielt die Qualität eine größere Rolle als die Form. Entscheidend ist, dass das Präparat hydrolysiertes Kollagen enthält, reich an Prolin und Hydroxyprolin ist und idealerweise mit Vitamin C kombiniert wird.


Kann Kollagen in die Haut eindringen?

Topische Produkte mit Kollagen – also Cremes, Seren oder Masken – liefern kein Kollagen, das tief in die Haut eindringen kann. Die Moleküle sind schlicht zu groß, um die oberen Hautschichten zu passieren und in der Lederhaut anzukommen, dort, wo unser eigenes Kollagen sitzt. Stattdessen bleibt es an der Oberfläche, wirkt dort wie ein Feuchtigkeitsspeicher: kurzfristig praller, glatter – ja. An der nachlassenden körpereigenen Produktion von Kollagen ändert das jedoch nichts. Wirklich sinnvoll gegen den Abbau sind Maßnahmen, die die Kollagenbildung in der Haut selbst anstoßen, etwa über Aminosäuren, Vitamin C oder gezielte kosmetische Behandlungen wie Microneedling.



Natürliche Quellen für Kollagen und Aminosäuren

Kollagen steckt vor allem in tierischen Lebensmitteln: klassische Knochenbrühe, Fisch (Haut, Gräten), Hühnerhaut oder Rindersehnen. Sie liefern reichlich Kollagen – plus die Aminosäuren, die der Körper für eigenes Kollagen braucht. Pflanzliche Lebensmittel enthalten zwar kein Kollagen, können aber über Eiweißbausteine, Mineralstoffe und Antioxidantien die körpereigene Kollagenproduktion unterstützen; genannt seien Hülsenfrüchte, Nüsse und Beeren mit hohem Vitamin-C-Gehalt.

Man findet Kollagen zudem in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln – meist als Gelatine aus tierischem Bindegewebe. Dort dient sie vor allem als Bindemittel, z. B. in Gummibärchen, Desserts oder Fertigsaucen. Nur: die eingesetzten Mengen sind in der Regel zu gering, um einen spürbaren gesundheitlichen Effekt zu erwarten.


Kollagen und Gelenke – der kurze Exkurs

In den Gelenken sorgt vor allem Kollagen Typ II für reibungslose Bewegungen und eine gleichmäßige Kraftverteilung. Es wirkt wie ein flexibles Polster zwischen den Knochen und ermöglicht, dass Bewegungen flüssig und ohne Schmerzen ablaufen.

Sehnen und Bänder bestehen überwiegend aus Kollagen Typ I. Sie verbinden Muskeln mit Knochen oder stabilisieren die Gelenkstrukturen. Wenn der Kollagengehalt in diesen Geweben sinkt, werden sie weniger belastbar – das Risiko für Überlastungsschäden oder Zerrungen steigt. Sportler merken das oft an längeren Regenerationszeiten, aber auch im Alltag kann sich ein Mangel bemerkbar machen, etwa durch schnellere Ermüdung oder instabile Bewegungen.

Auch die Knochen profitieren von einer guten körpereigenen Kollagenproduktion, denn Kollagen bildet dort ein feines Netz, in das sich Mineralstoffe wie Kalzium einlagern. Dieses Zusammenspiel sorgt für Stabilität und gleichzeitig für eine gewisse Elastizität, damit die Knochen nicht spröde werden. Kollagene sorgen dafür, dass Gelenke, Knochen, Sehnen und Bänder gemeinsam funktionieren und alltägliche Belastungen zuverlässig abgefedert werden.


Fazit – Das Fundament gesunder Hautstrukturen

Im Grunde hält Kollagen unser Gewebe zusammen: als zentrales Strukturprotein und tatsächlich das am häufigsten vorkommende Eiweiß im menschlichen Körper. Zu den wichtigsten Baustoffen gerechnet, denn ohne Kollagen fehlten Haut, Sehnen und Bänder genau das, was sie ausmacht — Stabilität, Elastizität und Spannkraft. Einzelne Studien deuten an, dass hoch dosiertes, hydrolysiertes Kollagen Typ 1 zusammen mit Vitamin C die Hautelastizität leicht verbessern und teils Beschwerden dämpfen kann; die Effekte bleiben allerdings moderat und hängen spürbar von Dosierung, Dauer und der individuellen Aufnahme ab.

Wer langfristig die körpereigene Kollagenproduktion erhalten möchte, sollte vor allem auf Faktoren setzen, die wissenschaftlich gut belegt sind: UV-Schutz, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von Nikotin.

Kollagen soll man jedoch nicht nur zuführen, sondern auch schützen. Der Körper bildet Kollagen hauptsächlich in der Lederhaut und im Bindegewebe; es kommt auch in vielen industriellen Lebensmitteln vor, jedoch in zu geringen Mengen, um eine Wirkung zu erzielen. So macht Kollagen etwa ein Drittel der gesamten Eiweißmasse im Körper aus – und genau deshalb lohnt es sich, diesen Baustoff zu fördern, bevor Defizite sichtbar werden.


Ausblick – Kollagen in der Kosmetik

Während Ernährung und Lebensstil die Basis bilden, kann moderne Hautpflege zusätzliche Impulse setzen. In der ästhetischen Medizin und im Bereich Medical Beauty gibt es heute verschiedene Methoden, die gezielt die natürliche Kollagenbildung anregen – von minimalinvasiven Behandlungen bis hin zu innovativen Laser- und RadiofrequenzverfahrenWelche Verfahren tatsächlich Wirkung zeigen und wo Vorsicht geboten ist, erfährst du im nächsten Artikel unserer Reihe.






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